Filmreihe

Multiple Schicksale

CH 2015; Regie: Jann Kessler

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Basierend auf den Erfahrungen mit seiner eigenen Mutter, die seit 14 Jahren an «Multiple Sklerose» leidet, hat sich der Regisseur Jann Kessler die Suche nach anderen Menschen mit dieser Krankheit begeben. Nach aufwändigen Recherchearbeiten und dem persönlichen Kennenlernen von 15 Menschen mit MS ist die Entscheidung gefallen, einen Film über einen Teil dieser Schicksale zu drehen. Schlussendlich erzählen im Film sieben Personen auf sehr eindrückliche und offene Weise, wie sie mit der MS, aber auch mit sich und ihrem Leben umgehen. Trotz den manchmal massiven Einschränkungen können diese Menschen ihr Leben zeitweise genießen und es sehr intensiv erleben. Jedoch ist dies nicht einfach, was die gezeigte Auseinandersetzung mit Suizidgedanken und der eigenen Endlichkeit verdeutlicht. Insbesondere als sich einer der Protagonisten dazu entschließt, mithilfe einer Sterbehilfeorganisation aus dem Leben zu schreiten, weitet sich der Fokus auch auf das nahe Umfeld der MS-betroffenen Person.
Im Film verarbeitet Kessler zudem die Erfahrungen mit seiner Mutter. Er versucht zu verstehen, wieso seine Mutter diesen Weg des Verdrängens der Krankheit gegangen ist und probiert, ihre Entscheidungen im Nachhinein zu akzeptieren.

Während den Dreharbeiten beginnt er, seine Mutter häufiger im Pflegeheim zu besuchen und ihr Geschichten vorzulesen, was dazu führt, dass Hesses ‚Siddhartha’ ebenfalls Teil des Filmes wird.  Immer häufiger filmt er bei diesen Besuchen auch, obwohl sie nicht mehr willentlich den Aufnahmen zustimmen kann. Entstanden ist ein vielschichtiger Film, der vor den schwierigen Fragen ebenso wenig zurückweicht wie vor den schönen Momenten des Lebens.

Jann Kessler über seinen Film: „Trotz anfänglicher Zweifel; Ja, meine eigene Geschichte soll Teil des Filmes werden! Dadurch erhält der Film einen roten Faden, einen Rahmen, es ermöglicht dem Betrachter einen tieferen Einblick. Es sollte kein Film über die allgemeine MS, sondern über einige Menschen mit dieser Krankheit geben. Den Personen Platz lassen, Vertrauen gewinnen, den Versuch wagen, möglichst in die Tiefe zu kommen. Die medizinische Seite der MS soll komplett weggelassen werden.“

CH 2015; Regie: Jann Kessler; Dokumentarfilm; FSK: 12; Länge: 85 Min.; Dolby Digital

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OrtGems Kulturzentrum e.V.
Mühlenstraße 13, 78224 Singen
www.diegems.de
DatumSonntag, 08.10.2017
Uhrzeit11.00 Uhr
Eintritt6,50 Euro
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